Montag, 28. Juni 2010

Mein Dollar Marathon

Sergio Leone ist nicht berühmt für seine Sandalenfilme, nicht berühmt für seine Westernparodien, sondern berühmt für seine echten, klassischen Western. Und neben Klassikern wie "Spiel mir das Lied vom Tod" oder "Todesmelodie" hatte er zwei berühmte Trilogien: Die Nobody Trilogie und die Dollar Trilogie. und heute widmen wir uns letzterer.

Für eine Handvoll Dollar
Originaltitel: Per un pugno di dollari
Laufzeit: 96 Minuten
Altersfreigabe: FSK 16
Erscheinungsjahr: 1964
Im ersten Teil der Trilogie lernen wir zum ersten mal Clint Eastwoods (Dirty Harry, Gran Torino, Million Dollar Baby,...) Rolle als namenlosen Reier kennen, die uns durch alle drei Teile begleiten wird. Dieser namenlose Reiter kommt in diesen Film in das Dorf San Miguel, indem es zwei im Schmuggeln rivalisierende Famillien gibt: Die Baxters und die Rojos. Der Namenlose stellt sich bereit für beide Famillien zu arbeiten, und trickst sie untereinander so aus, das er eine Menge Kohle in die Taschen bekommt. Doch bevor er flüchten kann durchschauen die beiden Famillien sein falsches Spiel und er sieht sich alleine in einer Stadt voller Feinde. Auch wenn dieser Film als sehr revolutionär gesehen wird, da er das Genre des Italo Westerns begründete und mit dem tollen Soundtrack von Ennio Morricone einen Meilenstein in der Geschichte der Filmmusik setzte, ist er für mich ganz klar der schlechteste Teil der Reihe. Klar sind viele Szenen (insbesondere das berühmte Finale, das unteranderem in Zurück in die Zukunft 3 parodiert wurde) toll inszeniert, die Schauspieler gut und die Musik wirklich so toll, doch die Story ist hier einfach zu dünn um einem den ganzen Film lang zu unterhalten. Besonders da sie ja eigentlich nur eine Kopie des japanischen Filmes Yojimbo ist-ein Samurai Film der eine große Inspiration für diesen Film gewesen sein soll, und praktisch die exakt gleiche Story besitzt. Deswegen kam es sogar zu einem Rechtsstreit, den Yojimbo zurecht gewinnen konnte. Doch trotz allem bleibt Für eine Handvoll Dollar ein ganz befriedigender Western, nur leider nicht so toll wie viele behaupten.













Für ein paar Dollar mehr
Originaltitel: Per qualche dollaro in più
Laufzeit: 127 Minuten
Altersfreigabe: FSK 16
Erscheinungsjahr: 1965
Der zweite Teil der Dollar Trilogie ist nicht nur spannender und spektakulärer als Teil Eins, sondern hat diesmal auch eine tiefere Story und interessantere Charaktere. "Für ein paar Dollar mehr" spielt nicht mehr in der Zeit des Schmuggelns, sondern in der Zeit des Kopfgeldjagens, doch nicht nur Clint Eastwood als namenloser Reiter hat sich diesem Geschäft gewidmet, sondern auch Lee Van Cleef (Die Klapperschlange, Der Mann der Liberty Valance erschoß,...) in der Rolle des Colonel Mortimer. Die erste halbe Stunde des Filmes besteht nur aus Szenen in denen entweder der Namenlose oder Mortimer Kopfgeld sammeln, indem sie verschiedene Männer umbringen. Diese Szenen sind extrem gut gedreht, und die Wege mit denen die beiden Kopfgeldjäger ihr Opfer töten sehr kreativ, und wie man sie noch nie in einem Film zuvor gesehen hat. Mortimer und der Namenlose geraten jedoch sehr bald an einander, als sie es beide auf den Kriminellen El Indio und seine Bande abgesehen haben. Hier entsteht ein Duell der Giganten, in dessen Mitte der gefährliche El Indio mit seinen Verbündeten steht. El Inidio wird verkörpert von Gian Maria Volontè (Von Angesicht zu Angesicht, Vier im Roten Kreis,...), der schon im ersten Teil die Rolle des Ramon-der Anführer der Rojos-übernahm. Dieses Element ist bei Leone jedoch relativ normal, Lee Van Cleef  kommt schliesslich in Teil Drei auch noch vor. Die Bande von El Indio wird zum Großteil von Unbekannten gespielt, der einzige Prominente der hier heraussticht ist Klaus Kinski, der einen immer wütenden Irren spielt (perfekt für ihn). Im Allgemeinen lässt sich sagen das dieser Film schon viel besser war wie Teil Eins, hier war nicht nur das Finale spektakulär sondern auch die erste halbe Stunde sehr toll, der Soundtrack ist wieder super, es gibt nun eine größere Auswahl an berühmten Schauspielern, die alle gut in ihre Rollen passen und die Story ist erstens nicht geklaut und zweitens nicht so dünn. 











Zwei glorreiche Halunken
Originaltitel: Il buono, il brutto, il cattivo
Laufzeit: 171 Minuten
Altersfreigabe: FSK 16
Erscheinungsjahr: 1966
Der letzte Teil der Trilogie schlägt noch einmal ein letztes Mal auf die Pauke und nimmt alles was an den ersten zwei Teilen toll war und vervielfacht es. Clint Eastwood ist wieder als Namenloser mit von der Partie, genauso wie Lee Van Cleef in einer neuen Rolle-als Soldat Sentenza-und Eli Wallach (Der Ghostwriter, Die Glorreichen Sieben, Der Pate 3,...) als Tuco. Diesmal steht im Mittelpunkt der Geschichte ein riesiger Schatz, vergraben auf einem riesigen Friedhof. Und auch wenn der Namenlose und Tuco sich hassen wie die Pest müssen sie zusammenarbeiten um diesen Schatz zu finden, da nur Tuco den Namen des Friedhofs kennt, und nur der Namenlose den Namen des Grabes kennt. Ohne es zu wissen hat jedoch noch ein anderer ein Auge auf den Schatz geworfen, nämlich der listige Sentenza, der die beiden Helden verfolgt und sich den Schatz selbst unter die Nägel reissen will. Und was auch noch das ein oder andere Problem darstellt ist das gerade ein Bürgerkrieg stattfindet, so das die 3 Hauptfiguren das ein oder andere Mal ohne es zu wollen in ein Kriegsgebiet geraten. Was hier zu loben ist, ist das nicht nur das Finale toll gedreht ist, und nicht nur der Anfang, der ganze Film besteht aus perfekt angeordneten Kameraeinstellungen, die für diese Zeit beeindruckend aneinander geschnitten worden sind. Durch den Erfolg der ersten beiden Filme hatte Leone hier ausserdem noch ein viel größeres Budget zur Verfügung, was zu noch beeindruckenderen Action Szenen führt, in denen nun auch manchmal etwas explodiert oder zusammenfliegt. Auch besser als in den ersten beiden Teilen ist hier der Soundtrack, in der Zeit dieses Filmes hat Morricone nämlich seinen absoluten Höhepunkt gehabt, was auch oft anerkannt wird: Die Gorillaz haben den Haupttrack des Soundtracks in ihrer Hit Single "Clint Eastwood" gesampelt und Metallica spielt vor jedem Live Konzert einen Track aus dem Soundtrack. Die Story ist hier nicht unbedingt besser wie in Teil Zwei, Tuco und Sentenza sind jedoch zwei Charaktere die man einfach mehr ins Herz schliesst als Mortimer und El Indio. Es lässt sich abschliessend also sagen das "Zwei glorreiche Halunken" ganz klar der beste Teil der Reihe ist, und der schlechteste "Für eine Handvoll Dollar". Diese Trilogie ist aber allgemein sehr unterhaltsam, und Leone wird mit jedem Film besser, was nicht jeder Regisseur hinkriegt.














Bis dann, AAA

1 Kommentar:

  1. Jetz hab ich echt Bock bekommen diese Filme zu sehen^^
    Das mit Metallica is dann immer großartig. Ecstasy of Gold. EPIC
    Ennio Morricone macht generell tolle Soundtracks

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