Freitag, 22. Oktober 2010

Vorbereitung auf Halloween: Mein Psycho Marathon

Internetreviewer auf der ganzen Welt bereiten sich schon mit verschiedenen Specials auf die Nacht der Geister und Dämonen vor, und so will ich auch schon einen ersten Blick auf die Feier der Toten geben, und die Filmserie zu einen meiner Lieblingsfilme reviewen-Psycho. Davor will ich jedoch noch kurz die zwei neuen Modifikationen auf der Seite anmerken, erstens gibt es nun nämlich eine Aufzählung der beliebtesten Einträge, sowie endlich einen Klickzähler, und Mann oh Mann, so viele Klicks hätte ich mir nicht erwartet!

Psycho
Originaltitel: Psycho
Laufzeit: 109 Minuten
Altersfreigabe: FSK 12
Erscheinungsjahr:1960

1959 schrieb Robert Bloch das Buch Psycho, das bis heute als eines der einflußreichsten Horrorbücher aller Zeiten gilt. Bereits ein Jahr später nahm sich der damals noch eher unbekannte Kultregisseur Alfred Hitchcock die Aufgabe das Buch zu verfilmen ans Herz, und schuff damit das Werk das ihn in der Filmindustrie Ruhm schaffen sollte. Und das völlig zurecht. In diesem Schwarz/Weiß Thriller geht es um Marion Crane (gespielt von Scream Queen Janet Leigh) die ein neues Leben beginnen will indem sie eine große Summe Geld der Bank in der sie arbeitet entnimmt. Darauf flüchtet sie in einen anderen Staat, und übernachtet am Weg in Bates Motel, ein verlassenes Hotel am Strassenrand, in dem einzig und allein der nervöse Norman Bates und seine kranke Mutter leben. Zu diesem Zeitpunkt weiß Marion jedoch noch nicht, was für schreckliche Dinge in diesem Gebäude vor sich gegangen sind, und weiterhin vor sich gehen. Der Film wird oft dafür abgestempelt nur von seinem überraschenden Ende zu leben, doch ich muss diese Unterschätzung bestreiten: Psycho ist ein extrem atmosphärischer Thriller, der im Gegensatz zu heutigen Horrorfilmen weniger darauf setzt so vie wie möglich zu zeigen, und eher mehr im Dunklen lässt, was Bates Motel nur umso geheimnisvoller macht, und die Spannung sich bis zum Ende aufbauen lässt. Die Schauspieler in dem Film sind alle sehr talentiert: Vera Miles spielt die über das Verschwinden besorgte Schwester von Marion, Martin Balsam spielt den Marion verfolgenden Privatdetektiv Arbogast, John Gavin spielt Marions besorgten Freund, doch der echte Showstealer in diesem Film ist der bereits verstorbene Schauspieler Anthony Perkins, der mit seiner Performance als Norman Bates ein Bild für die Ewigkeit hinterlassen hat. Seine Anwesenheit tendiert dazu einem nervös zu machen, da man nicht genau weiß was mit ihm nicht stimmt, aber man sich sicher ist das etwas nicht stimmt. Ebenfalls zu loben ist der Soundtrack von Bernard Herrman, der bis heute als Klassiker gelobt wird und bereits von berühmten Musikern wie Busta Rhymes gesampelt wurde. Natürlich komme ich nicht davon ohne die berühmte Duschszene zu erwähnen. Es war damals ein Schock so viel Gewalt und nackte Haut auf der großen Leinwand zu sehen, und diese wundervoll geschossene Szene wird bis heute oft kopiert und parodiert, doch niemals erreicht. Bevor ich jedoch nur lobe will ich erwähnen das sich die erste halbe Stunde des Filmes doch etwas zieht, Marion Crane ist kein sonderlich interessanter Charakter, und so tut es den Filmfluss nicht gut so viel Zeit nur mit ihr zu verbringen. Doch der Film fängt darauf hin schneller an als man denkt. Psycho ist also sicher ein Klassiker der Filmgeschichte, und einer meiner absoluten Lieblingsfilme-bis heute. Leider ist es praktisch unmöglich die restlichen Filme zu reviewen, ohne den tollen Plot Twist am Ende des Filmes zu spoilern. Wenn ihr Alfred Hitchcocks Klassiker also noch nicht kennt, rate ich euch stark davon ab den restlichen Marathon zu lesen!










Psycho II
Originaltitel: Psycho II
Laufzeit: 113 Minuten
Altersfreigabe: FSK 16
Erscheinungsjahr: 1983

Ein Sequel zu Psycho-und das 13 Jahre nach dem Original, und kurz nach Alfred Hitchcocks Tod? Klingt für mich so als hätten sie darauf gewartet das der Master of Suspense stirbt, nur um dann mit dem Namen der Franchise mächtig abzucashen. Doch was viele nicht wissen ist das Robert Bloch ebenfalls zwei weitere Bücher geschrieben hat (Psycho II und Psycho House), die jedoch nicht verfilmt wurden da sie Hollywood und die Verfilmung des Buches parodieren, was dem Studio natürlich weniger gefallen hat. Also hatten Drehbuchautor Tom Holland und Regisseur Richard Franklin noch immer die Verwantwortung selbst ein Sequel auf die Beine zu stellen. Und so sehr ich mich auch selbst dafür hasse es zu sagen, sie haben einen tollen Job abgeliefert. Natürlich kommt der zweite Teil der Reihe in keiner Weise an das Original heran, doch man merkt das tatsächliche Fans des Filmes involviert waren, und man sich auch tatsächlich Gedanken darüber gemacht hat wie man den ersten Teil am besten fortsetzt. Die Geschichte folgt diesmal Norman Bates selbst, der nach einem langen Aufenthalt in der Psychatrie wieder entlassen wird und versucht ein neues Leben zu beginnen. Marions Schwester findet das jedoch weniger gut, und versucht mit allen Mitteln Norman zurück in eine Psychatrie zu bekommen. Und als der arme Norman wieder Nachrichten von seiner Mutter bekommt stellt sich die Frage-will Marions Schwester ihn wieder in den Wahnsinn treiben, oder ist es schon längst wieder um ihn geschehen? Die Story selbst hat die ein oder andere Wendung, und ist Gott sei Dank komplett plotloch frei. Mit dem letzten Twist hat es Tom Holland jedoch definitiv übertrieben, da dieser als unrealistisch und lächerlich rüberkommt. Vera Miles und Anthony Perkins kehren mit altem Talent zurück, und werden durch Schauspieler wie Meg Tilly und Robert Loggia erweitert, die ihren Job alle mäßig bis gut erledigen. Der Soundtrack ist diesmal von Jerry Goldsmith, der den originalen Soundtrack überraschend gut mit neuen Werken vermischt. Ebenfalls anzumerken ist das der Gewaltgrad nun ordentlich hochgeschraubt wurde (In Bloody Colour!) , hätte Hitchcock das in den 60ern gemacht wäre das Publikum wahrscheinlich schockiert aufgestanden, und hätte empört das Kino verlassen. Fazit: Nicht so gut wie das Original, aber wer hätte geglaubt das der Film überhaupt gut wird.











Psycho III
Originaltitel: Psycho III
Laufzeit: 89 Minuten
Altersfreigabe: FSK 16
Erscheinungsjahr: 1986

Ein gutes Sequel war eine tolle Überraschung, zwei gute Sequels wären jedoch zu schön um wahr zu sein. Mit Anthony Perkins nicht nur als Norman Bates, sondern auch im Regiestuhl, und Charles Edward Pogue als Drehbuchautor, setzt Psycho III die Geschichte des zweiten Teiles fort. Norman ist wieder locker, leicht verrückt, und hat es nicht nur auf die junge, suizidale Maureen (eher unüberzeugend gespielt, von Diana Scarwid) abgesehen, die Marion erschreckend ähnlich sieht, sondern auch auf eine ganze Menge mehr Frauen, die im Rahmen eines Baseballspieles in Bates Motel ihren Aufenthalt verbringen. Die Story ist diesmal eher simpel, und der Film aufgebaut wie dein 0815 Slasher Sequel. Dumme Teenies, ein psychopathiser Mörder und blutige Schandtaten mit dem Messer, sind leider nicht genug um ein genau so gutes Sequel zu sein wie Psycho II, Fans von Slasher Filmen können aber alleine einmal wegen der wieder tollen Performance von Anthony Perkins Mal reingucken, auch wenn auch die nach einer Weile irgendwann von dem sich wiederholenden Synthesizer Soundtrack genervt sein werden. Positiv anzumerken ist jedoch das schwarzhumorige Ende und die vielen Anspielungen auf Hitchcocks Klassiker, was für Liebe zum Original spricht.















Psycho IV-The Beginning
Originaltitel: Psycho IV-The Beginning
Laufzeit: 96 Minuten
Altersfreigabe: FSK 16
Erscheinungsjahr: 1990

Nach dem Misserfolg des dritten Teiles war Teil Vier der erste (und gleichzeitig auch der letzte) Teil der als TV Film produziert wurde. Damit wurde das Budget natürlich stark vermindert, Regisseur Mick Garris und Drehbuchautor Joseph Stefano konnten sich jedoch glücklich schätzen das Anthony Perkins für diesen Teil noch zu haben war, und sie sogar realisierten ein Cameo von John Landis (Regisseur von Blues Brothers und An American Werewolf in London) einzubauen. Die Geschichte des Filmes ignoriert die zwei Vorgänger, und kann als alternatives Sequel zum Original gesehen werden, wobei Psycho II sicherlich das bessere Sequel ist. Anstatt das Norman Bates nach seiner Entlassung aus der Psychatrie von Marions Schwester verfolgt wird, ist ihm das Schicksal gnädig und er bekommt sein Leben endlich ins rollen, und heiratet sogar. Nachdem er die Vergangenheit also hinter sich gelassen hat, kommt es jedoch nur als ein umso größerer Schock als er bei einer Radiosendung über Matizid (der Mord an seiner eigenen Mutter) anruft, und verkündet das er in dieser Nacht einen weiteren Mord begehen wird. Die Geschichte ist relativ dünn, wird jedoch alle paar Minuten durch Flash Backs auf Normans Kindheit unterbrochen, in denen Henry Thomas die Rolle des zukünftigen Mörders übernimmt (und das nicht gerade gut) und Trash Schauspielerin Olivia Hussey in die Rolle seiner Mutter Norma Bates schlüpft. Leider sind die Flash Backs jedoch auch nicht gerade der Hammer, da sie zum Großteil nur Dinge aufrollen die Kenner der vergangenen Teile schon längst wissen. Erst im Finale des Filmes gewinnt der Film an Spannung, doch leider schafft es Psycho IV nie wirklich den Zuschauer für sich zu gewinnen, und bleibt somit leider der schwächste Teil der Reihe. Kurz bevor den Credits wird noch kurz ein weiteres Sequel angekündigt, das jedoch durch den Tod Anthony Perkins im Jahre 1992 verworfen wurde. Möge er in Frieden ruhen.















Natürlich darf man bei einer Behandlung der Psycho Serie nicht Gus Van Sants Shot by Shot Remake aus dem Jahre 1998 vergessen, das durch die Farbe jedoch viel Atmosphäre vermissen lässt, und mit Vince Vaughn einen sehr enttäuschenden Ersatz für Anthony Perkins findet. Was viele jedoch nicht wissen ist das im Jahre 1987 ein halbstündiger Fernsehfilm namens Bates Motel produziert wurde, der ursprünglich der Pilot zu einer Fernsehserie werden sollte, und aus der Geschichte über den psychopathischen Mörder eine Geistergeschichte bastelt.

Bis dann, AAA

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